Dem Strom auf der Spur

Auch in diesem Jahr war nun wieder ein Experte der Klimaschutz- und Energie-Beratungsagentur Heidelberg – Rhein-Neckar-Kreis gGmbH, kurz KliBA im Sachunterricht der Viertklässlerinnen und Viertklässler zu Gast. Michael Boeke von KliBA besuchte die Klassen 4a uns 4b gleich an zwei Vormittagen mit seinem vielfältigen Anschauungs- und Experimentiermaterialien. Alles drehte sich in den beiden Doppelstunden um das brandaktuelle Thema „Energie- und Klimaschutz“.

Eigentlich geht es bei der KLiBA gleichermaßen um die Umsetzung energie- und klimapolitischer Ziele in den Kommunen des Rhein-Neckar-Kreises und der Stadt Heidelberg, sowie um kompetente Antworten in Fragen der Energieeffizienz. Dafür berät sie üblicherweise Bürger, Gewerbe, Städte und Gemeinden in Rhein-Neckar-Region zu allen Fragen rund um den effizienten und umweltschonenden Energieeinsatz.

Das landesweite Projekt „Energie und Klimaschutz an Schulen“ wird seit 2010 im Rahmen des Programms „Klimaschutz Plus“ des Landes Baden-Württemberg gefördert, so dass den Schulen kostenlose Workshops zu diesem Thema angeboten werden können. Seit Projektstart ist die KliBA regionaler Partner und Veranstalter des Projektes in Heidelberg und im Rhein-Neckar-Kreis. Sie übernimmt die komplette Organisation, Konzeption, Materialerstellung, Vorbereitung und Durchführung der Unterrichtseinheiten. Das Projekt verfolgt das Ziel, Kindern und Jugendlichen den Zusammenhang zwischen dem Klimaschutz und dem Energieverbrauch am Beispiel Strom näher zu bringen und ihnen zu zeigen, wie sie damit ihren Alltag klimafreundlicher gestalten können.

In der ersten Unterrichtseinheit am 16. Februar wurde am Beispiel von Energie und Energieumwandlungsprozessen die Stromerzeugung in Deutschland beleuchtet. Die Fragen „Woher bekommen wir Strom?“ oder „Welche Vor- und Nachteile haben u.a. fossile und erneuerbare Energieträger“ wurden dabei diskutiert und die verschiedenen Kraftwerksformen kennengelernt. Die Schüler erfuhren, was die Begriffe „Klima“, „CO2“ und „Klimawandel“ bedeuten und welche Handlungsmöglichkeiten es gibt, um diesen aufzuhalten. Alltagsnah machten sich die Schüler bei praktischen Messungen von elektrischen Geräten mithilfe von Strommessgeräten mit den Einheiten Watt und Kilowattstunde vertraut und erfuhren, was unnötiger Stromverbrauch (z.B. Stand-by) ist.

Als Hausaufgabe bekamen die Kinder die Gelegenheit mit Strommessgeräten die Messungen zuhause selbstständig weiterzuführen, Messergebnisse aufzunotieren und mit den Eltern über den Stromverbrauch ins Gespräch zu kommen. Die Kinder stellten dabei fest, dass zum Beispiel der Fernseher immer noch Strom verbraucht, auch wenn er ausgeschaltet ist und dass ein Föhn ein ganz schöner Stromfresser sein kann.

In der zweiten Unterrichtseinheit am 23. Februar wurden die Ergebnisse, der zu Hause durchgeführten Messungen ausgewertet. Aus diesen Erkenntnissen wurden Strom- bzw. Energiesparmaßnahmen und Perspektiven von erneuerbaren Energien gemeinsam erarbeitet und Ideen zur Reduktion des „persönlichen CO2-Fußabdrucks“ gesammelt. Sehr anschaulich stellte Michael Boeke mit einer Grafik die Erderhitzung am Beispiel von Baden-Württemberg dar. Die sogenannten „Warming Stripes“ (Wärmestreifen), die jährliche Temperaturveränderungen in einer Art rot-blauem Strichcode veranschaulichen, lassen deutlich erkennen, dass bei uns in den letzten Jahrzehnten immer mehr die Farbe Rot (= zu warm / zu trocken) überwiegt. 

Zum Schluss der Einheit durften die Kinder an vielfältigen Stationen zu Wind-, Wasser- und Solarenergie experimentieren und weitere Erfahrungen zum Stromverbrauch machen. Eine Kartoffelbatterie wurde gemeinsam gebastelt. Sie brachte tatsächlich ein kleines LED-Lämpchen zum Leuchten. Zum Abschluss bekamen die Kinder von Herrn Boeke einen Ausweis überreicht, weil sie nun alle kleine Energieexperten geworden sind. Auf jeden Fall wurden mit diesen beiden Workshops und der dazugehörigen Unterrichtseinheit die „Antennen“ der Schülerinnen und Schüler für mehr Nachhaltigkeit geschärft.